Arbeiten auf der Insel – als Digitaler Nomade auf Mallorca

Als Digitale Nomadin bin ich seit vielen Jahren auf der ganzen Welt unterwegs und ich befinde mich tatsächlich einen Großteil der Zeit am anderen Ende der Welt. Dabei gibt es auch in Europa fantastische Spots, um einer ortsunabhängigen Beschäftigung nachzugehen.

Die Insel Mallorca gehört beispielsweise dazu. Sie bietet schönes Wetter, Meer, Strand und vielseitige Naturlandschaften – aber das ist längst nicht alles. Ich habe mich einige Zeit in der Hauptstadt Palma niedergelassen und dort fehlte es mir an nichts, um produktiv zu sein und mein Business am Laufen zu halten. Gepaart mit der mediterranen Lebensfreude und der frischen, weltoffenen Stimmung, ist mir dort so manch eine gute Idee gekommen.

Die Frage nach dem Arbeitsplatz
Eines der wichtigsten Kriterien für uns Digitale Nomaden ist natürlich der Arbeitsplatz. Und mir persönlich reicht es nicht, jeden Tag in ein anderes Café zu gehen oder mein Lager am Strand aufzuschlagen. Das ist ein schöner Gedanke, aber um mich richtig konzentrieren zu können, brauche ich einen Schreibtisch, eine kreative Atmosphäre, eine schnelle, stabile Internetverbindung, einen ruhigen Rückzugsort für Meetings und hin und wieder auch mal einen Drucker.

Büroausstattung Mallorca

Screenshot: Tierra Mallorca S.L

Das Coworking Space bedndesk in der Nähe von Palma erfüllt all diese Punkte und hat darüber hinaus auch noch tolle Zimmer, eine große Dachterrasse und eine voll ausgestattete Küche. Ich kann diesen Ort uneingeschränkt empfehlen, denn der mallorquinische Besitzer Matias weiß ganz genau, worauf es Digitalen Nomaden ankommt und hat bei aller Funktionalität auch den Gemütlichkeitsfaktor nicht vergessen. Außerdem kennt er die Insel wie seine Westentasche und hat ein paar echte Insider-Tipps parat. Ich bin nämlich immer gern dort, wo nicht jeder Tourist vorbeikommt. Wohaby und nidus39 sind noch zwei weitere Coworking Spaces in Palma, von denen ich Gutes gehört habe. Wohaby vermietet zudem in Manacor einen Meeting-Raum für bis zu acht Personen. Vielleicht mietest du dir aber auch einfach mit ein paar Freunden zusammen eine schöne Finca und arbeitest von deiner Terrasse aus.

Gute Verbindung in jeglicher Hinsicht

Von Deutschland aus gibt es eigentlich von allen größeren Flughäfen mindestens täglich einen Flieger nach Palma. Die Anbindung an die Heimat ist also optimal. Da die Insel mit einer Ost-West-Ausdehnung von 98 Kilometern und einer Nord-Süd-Ausdehnung von 78 Kilometern nicht besonders groß ist, sind auch alle Ecken und Flecken schnell erreicht. Die besten Einrichtungen und Möglichkeiten haben Digitale Nomaden aber in der Hauptstadt Palma. Da Mallorca außerdem der EU-Roaming-Verordnung unterliegt, ist es inzwischen möglich, die Mobilfunkleistungen des bestehenden, deutschen Vertrages im Rahmen der EU-Fair-Use-Policy auch auf der Insel zu nutzen. Gespräche nach oder aus Deutschland sind bei einem entsprechenden Tarif ohne Aufpreis möglich und die mobilen Daten funktionieren ebenso. Es gibt aber auch vor Ort viele gute Angebote für Prepaid SIM-Karten und das Netz der großen Mobilfunkanbieter, etwa Vodafone und Movistar, ist schnell und stabil.

Digitale Nomaden sind nicht allein

Mallorca ist längst kein Geheimtipp mehr für Digitale Nomaden. Palma zeigt sich sehr kosmopolitisch, weltoffen und modern. Ich habe vor allem im Coworking Space bedndesk viele Gleichgesinnte getroffen und es gab immer einen regen Austausch. Wer länger auf der Insel bleibt, kann sich mal auf www.meetup.com umschauen. Es gibt zum Beispiel eine Gruppe für Outdoor-Fans und Kletterfreunde oder Treffen für Leute, die mit JavaScript arbeiten und sich über Erfahrungen austauschen wollen. Auch die Startup-Szene floriert: Mallorca Startups organisiert Treffen und Events, um Entrepreneure miteinander zu connecten. Wer plant, etwas länger auf Mallorca zu bleiben, der muss sich auch keine Sorgen um Gesellschaft machen. Es gibt nicht nur viele Touristen, die dort überwintern oder bei Renteneintritt ihren gesamten Lebensmittelpunkt da hin verlegen, sondern auch viele Menschen, die aus beruflichen Gründen auf die Balearen auswandern. Das soziale Netzwerk InterNations bringt auf der ganzen Welt Expats zusammen – so auch auf Mallorca.

Raus aus der digitalen Welt und rein in die Natur

Auch Digitale Nomaden brauchen mal eine Pause und deshalb ist es natürlich optimal, wenn der temporäre Aufenthaltsort so viele Möglichkeiten bietet wie Mallorca! Von Palma aus fahren viele Busse zu den interessanten Ausflugszielen. Und wenn es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mal nicht weiterging, habe ich mir einen Roller oder ein Auto gemietet. Dadurch, dass die Insel bei Touristen so beliebt ist, profitieren ja auch alle anderen von der guten Infrastruktur und den günstigen Preisen, die der Wettbewerb in vielen Bereichen mit sich bringt. Schön entspannend fand ich beispielsweise meinen Ausflug in das idyllische Örtchen Banyalbufar, keine 30 Kilometer nordwestlich von Palma. Von da aus bin ich bis zum Port des Canonge gewandert. Diese Bucht ist alles andere als digital, denn die kleinen Kiesstrände sind noch fest in den Händen der einheimischen Fischer. So viel Ursprünglichkeit tut mir nach vielen Stunden vor dem Rechner einfach nur gut. Überhaupt ist Wandern auf Mallorca fast überall eine gute Idee und es gibt sogar einige Berge, die über 1.000 Meter hoch sind. Ein paar kleine Gipfelstürme sind also drin.

Wachmacher, Tapas-Paradies und ein Tipp für den Feierabend

Mit leerem Magen kann ich nicht gut arbeiten. Aber auf Mallorca ist es gar kein Problem, etwas Gesundes und gleichzeitig Leckeres zu essen zu finden. Kaffeeliebhaber sollten unbedingt im Arabay in Palma auf der Via Sindicato vorbeischauen. Ich trinke ja selbst keine koffeinhaltigen Getränke, aber aus verlässlichen Quellen weiß ich, dass dieser Laden richtig guten Kaffee hat, der schon so manchen Digitalen Nomaden wieder munter gemacht hat. Wie überall in Spanien, gibt es natürlich auch auf Mallorca die landestypischen Tapas. Um einen guten Überblick zu bekommen, kann ich empfehlen, dienstags oder mittwochs auf die Ruta Martiana in Palma zu gehen. Ab 19.30 Uhr und bis tief in die Nacht servieren die Bars in dieser Straße alle Arten von Tapas, da findet jeder was und es macht doch Spaß, sich durch ganz verschiedene Sachen zu probieren. Einen Ausgehtipp der anderen Art habe ich auch noch. Wenn es um Mallorca geht, denkt ja sicher jeder gleich an einen Club, aber nein: Palma hat mit dem CINECIUTAT ein richtig schönes Programmkino, in dem die Filme in der Originalversion gezeigt werden. Und gleich daneben liegt der Mercado Gastronómico San Juan, ein Gastro-Markt mit verschiedenen Lokalen. Da gibt es nicht nur mallorquinische Küche, sondern Speis und Trank aus der ganzen Welt. Als Digitaler Nomade gehe ich ja gar nicht so viel auswärts essen und lege bei der Wahl meiner Unterkunft Wert darauf, dass es eine Küche gibt, wie eben im bedndesk.

Wenn du sonst noch Infos zu Reisezielen für Nomaden brauchst, schau doch einfach in unserer kostenlosen DNX Community vorbei. Hier findest du Gleichgesinnte und kannst dir jede Menge Tipps holen.

Felicia Hargarten lebt und arbeitet als Digitalnomadin überall auf der Welt. Auf Travelicia schreibt sie über ihr Leben und teilt ihre Erfahrungen.

felice hargarten